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es war einmal... vor 22 Jahren
Rekordhochwasser Mosel 1993 Einige Eindrücke von der Staustufe Trier bis zur Staustufe Detzem |
Über die Ursachen des Hochwassers und weitere hydrologische Informationen dazu, finden Sie u.a. in der Rubrik "Verifikationen Hochwasser" hier auf pegeldeutschland.de |
Einige bisher nie gezeigte Bilder mit Erläuterungen und Vergleichen (Bilder sind, soweit nicht explizit in den Bildern eingetragen, mit freundlicher Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier) |
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Eine nasse Witterungsperiode und ein heftiges Regengebiet führten in der Weihnachtswoche 1993 zu einem Extremhochwasser an der Mosel und auch an der Saar. Dabei stiegen die Pegelstände um fast 4 Meter innerhalb von nur 24 Stunden an. Am Pegel Trier wurde ein Höchststand von 11,28 Meter registriert. Rund 24 Stunden lang lag der Pegelstand in Trier bei um bzw. über 11 Meter. Damit war der zweithöchste Wasserstand seit dem Jahr 1789 erreicht. (Wäre noch Schmelzwasser aus den Bergen dabei gewesen, dann wäre die Mosel noch um einiges höher angestiegen. Doch zum "Glück" waren es nur enorme Regenmengen in einer milden Witterung, die zu diesem extremen Hochwasser führten. Dazu an dieser Stelle einige Bilder von damals, mit Erläuterungen und kritischen Anmerkungen. Weitergehende Informationen zur Entstehung des Hochwassers und hydrologische Informationen bzw. Verifikationen finden Sie in der entsprechenden Rubrik hier bei pegeldeutschland.de
Die folgende Aufnahme zeigt die Staustufe Trier mit der Wehranlage (3 Wehrfelder) bis zum Moselkraftwerk. Die Anlagen sind vollkommen überspült. In Blau habe ich zur besseren Orientierung ein paar Merkmale eingezeichnet.
Diese Aufnahme zeigt die Wehranlage Trier bei Mittelwasserstand von cirka 3,20 m Pegel Trier. Bei Hochwasser liegen die Wehre ganz flach, sodass der ursprüngliche Flussquerschnitt wieder hergestellt wird. Die Wehrstellung werden immer rechtzeitig an anströmenden Wassermengen angepasst. Es ist leider ein Irrglaube entlang der Mosel, die Wehre würden zu spät flachgelegt und somit Hochwasserwellen ausgelöst.
An der Römerbrücke In Trier waren sogar die Spitzfeiler überflutet.
Zum Vergleich die Römerbrücke bei einem Niedrigwasserstand um 2,30 m
Die Römerbrücke von Unterstrom her gesehen
In der Höhe der Kunstakademie (früher Schlachthof und Einkaufsmarkt Wedico) Blick Richtung Aachenerstrasse
Martinerfeld
Immer wieder sieht man bei Überschwemmungen PKW in die Fluten hineinfahren. Das ist grundverkehrt. Sobald Wasser in den Motorraum läuft säuft der Wagen ab und wird zum Totalschaden. Wieso nur fühlen sich die Fahrer sicher und unbezwingbar?
Der Höhepunkt des Hochwassers dauerte nur wenige Stunden. Schon am nächsten Tag fiel der Pegelstand deutlich und kontinuierlich ab und zum Beispiel die Aachenerstraße und Martinerfeld waren schon am Folgetag wieder frei befahrbar.
Auf der anderen Moselseite (rechts in Fließrichtung gesehen) Am Zollkranen drückte das Wasser durch die Kanalisation. Viel mehr hätte die Mosel nicht mehr ansteigen dürfen, dann wäre die wichtigste Nord-Südverbindung auch blockiert gewesen. Am Westufer waren bereits die Bonnerstraße und Martinerfeld (s.o.) überflutet. Bei weiterem Anstieg wäre Trier dann nur noch über die Höhenzüge zu erreichen gewesen. Der Westteil der Stadt wäre von der Außenwelt abgeschnitten gewesen.
Ohne den Hochwasserschutz wäre das Pacelliufer überschwemmt worden und Trier von der wichtigsten Verkehrsader abgeschnitten worden. Meiner Einschätzung nach ist ab einem Pegelstand von 11,50 m Trier nicht mehr vor Hochwasser zu sichern. Schon beim Höchststand von 11,28 m waren einige Stadtteile ohne Strom und nicht mehr erreichbar. In der heutigen Zeit können die Hochwasser noch stärker ausfallen. Was alleine in den vergangenen 22 Jahren an Fläche verbaut und versiegelt wurde ist enorm. Viele große Gewerbe-, Industrie- und Einkaufzentren sind inzwischen gebaut worden. Viele Lektar Land, wo das Wasser nicht mehr gemächlich versickern kann. Ich bin der festen Überzeugung: die gleiche Wetterlage wie im Dezember 1993 würde heutzutage Pegelstände um 11,50 Meter am Pegel Trier bewirken. Fallen Starkregen und Tauwetter zusammen sind in der heutigen Zeit auch 12,00 bis 12,50 nicht mehr utopisch. Ein gutes Beispiel ist die Donau bei Passau. Dort wurde der bisherige Jahrhundertrekord im Juni 2014 um fast 2 Meter übertroffen! Mehr dazu auf der Seite zu den "Pegelrekorden" und "Fragen und Antworten" hier bei Pegeldeutschland.de
Am Zollamt bei den alten Moselkrahnen
Blick von der Konrad Adenauer Brücke stromauf in Richtung Bonnerstraße, Martinerfeld, Trier/West
Nachfolgend sehen wir den Fährturm Schweich bzw. das was von ihm übrig geblieben ist
Sie sehen hier ein Bild vom Kenner Flur Richtung Ehrang/Trier. Weite Landstriche sind überflutet, der Raum Ehrang und Kenner Ley gleicht einer Seenplatte. Der eigentliche Flussverlauf ist eingezeichnet.
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Probleme für die Schifffahrt. Große Schäden für die Wasser- und Schifffahrtsämter und Außenbezirke gilt es zu beseitigen. |
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Selbst die bis dahin hochwassersicher geglaubten Schleusenanlagen sind Opfer der schlammigen Fluten der Mosel geworden. Wir sehen hier die Schleuse Detzem Richtung Oberwasser (gegen den Strom). Große Mengen von Schlamm und Geröll wurden herantransportiert und verteilten sich überall. Große Mengen an Sand, Geröll und Unrat sammelten sich auch in den Schleusenkammern selbst an. Schon kurze Zeit nach Beginnen des Rückzugs des Hochwassers begannen die Außenbezirke damit, die Schleusen wieder gangbar zu machen, denn zuerst mussten große Mengen Anlandungen aus den Schleusenkammern gebaggert werden, denn die Schifffahrt musste so schnell wie möglich wieder nach der sehr langandauernden Hochwasserperiode ans Laufen gebracht werden. Angesichts der großen Mengen an Unrat eine logistische, organisatorische und personelle Herausforderung für die Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier. Zumal viele der Aufräumarbeiten und Sicherungsmaßnahmen an Weihnachten sowie zum Jahreswechsel stattfinden mussten. Überflutete Schleuse Detzem, Bilder WSA Trier (Blick Oberstrom Obertor) Nichts geht mehr. Wie hier in Detzem sind zahlreiche Schleusen überflutet. Hier Das Untertor: Nach dem Hochwasser: Arbeitsschuten und Peilrahmen des Abz. Detzem wurden an Land gespült. Das Hochwasser hatte all seine Kraft entfaltet. Sie sehen hier Schuten und Peilrahmen des Aufsichtsbezirkes Detzem, die auf das Land gespült wurden. Dank der guten Sicherungsmaßnahen der Verantwortlichten konnten größere Schäden an den Schiffen des WSA vermieden werden und die Schifffahrt selbst, unter den schnellstmöglichen Bagger- und Instandsetzungsarbeiten wieder aufgenommen werden.
Beachtliche Massen an Schlamm, Sand und Geröll sowie große Mengen an Unrat haben sich in der Fahrrinne der Mosel und auch wie hier zu sehen, in den Vorkanälen der Schleusenanlagen angesammelt. Zudem waren zahlreiche Tonnen und Schilder vom Hochwasser fortgerissen worden. Im Rund-um-die-Uhr-Einsatz haben die Mannschaften des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier unter Aufbietung aller personeller Ressourcen dafür gesorgt, dass unter großem Einsatz die Schifffahrt in Rekordzeit wieder aufgenommen werden konnte, zumal, wenn man bedenkt, dass nahezu jede Schleusenanlage mit Hunderten von Kubikmetern Anlandungen verunreinigt war. Übrigens ist dies alles Sondermüll, denn alles mögliche von Ölrückständen, Schwermetallen, Plastik, Wohnungsgegenständen sind in dem Dreck enthalten. Eine teure Angelegenheit.
Die Hochwasserwelle der Mosel sorgte dann auch am Rhein für ein schweres Hochwasser. In Köln wurde die Altstadt überflutet und der Pegelstand in Köln erklomm einen Wert von 10,62 Meter. Das waren nur 7 Zentimeter unter der bisherigen Rekordmarke aus dem Jahr 1926.
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Dank an das Wasser- und Schifffahrtsamt Trier, Abteilung Hydrologie, für die Bereitstellung dieser Bilder. |
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Infos |
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