Hochwasserstatistik Mosel

über die Mosel von der Quelle bis zur Mündung

Letzte Aktualisierung: Montag, 08. August 2016 - 20:16 Uhr MEZ


Die letzten größeren Hochwässer

Wassermarken am Pegel Trier
11,28 m 21.12.1993 (neuer Rekord seit Moselausbau 1965)

ca. 3,20 m

mittlerer Wasserstand im Verlauf von 30 Jahren
10,56 m 28.05.1983

2,00 m

Niedrigwasserstand (durch Stauregelung beeinflusst)
10,33 m 23.01.1995

5,00 m

Beginn Hochwassermeldungen bei schnellem Anstieg
10,26 m 12.04.1983

6,00 m

Beginn Hochwassermeldungen bei moderatem Anstieg

9,92 m

27.02.1997

6,95 m

Höchstschiffbarer Wasserstand (HSW)
9,73 m 01.01.1982

8,00 m

Beginn kritische Marke, zahlreiche Bundes- Kreis- und Landstraßen wegen Überflutung gesperrt

9,00 m

Beginn sehr kritische Marke. Besondere Hochwasserschutzmaßnahmen der Stadt Trier sowie der Feuerwehren
   10,00 m Katastrophenalarm für Kreis-Trier-Saarburg zahlreiche Stadtteile drohen überschwemmt zu werden

11,00 m

Stadtteile Pfalzel, Ehrang, Schweich, Trier.Pallien - Trier West werden überschwemmt
11,50 m Überflutung Pacelliufer

was kommt noch?

weitere Informationen ob der Pegelstand in Trier noch weiter ansteigen kann als im Dezember 1993 in der Rubrik Fragen und Antworten hier bei pegeldeutschland.de

Zum Rekord-Hochwasser im Dezember 1993


Im gesamten Monat Dezember fielen in Trier 227,3 Liter Regenwasser auf den Quadratmeter!

Gemessen an meiner privaten Wetterstation in Trier-West.

In einem Durchschnittsjahr sind in Trier ca. 730 Liter zu erwarten. In Saarbrücken sind annähernd 300 Liter gefallen;

davon in zwei Tagen alleine 94 Liter. Dies führte zu einem extrem schnellen Anstieg aller Pegel. Selbst die Saar bei Saarbrücken erreichte

 einen Wasserstand von 932 cm - das sind 7 Meter über normal!

Gebietsweise hat es im saarländisch-rheinlandpfälzischen Einzugsgebiet 200 bis 350 Liter Regen

pro Quadratmeter im Dezember gegeben.

Ursache war eine milde Westlage, mit der immer wieder vom Atlantik neue Regengebiete über

den Südwesten Deutschlands hinweggelenkt worden sind. Dabei lag das Niederschlagzentrum im Raum Saarland - Lothringen - Luxemburg.

 

 

Großwetterlage

 

Wetterlage am 8. und 9.12.1993

Wetterlage am 13. und 19.12.1993

Wetterlage am 20. und 21.12.1993

 

Im Zeitraum vom 10 bis 14. Dezember regnete es besonders ergiebig und auch verbreitet im Raum Saarland - Lothringen - Luxemburg.

So sind täglich bis weit über 20 Liter pro Quadratmeter registriert worden.  Eine weitere Niederschlagsspitze

ereignete sich dann am 18.12. und es regnete erneut in Teilen von Eifel-Hunsrück und Westerwald sowie im

Saarland ergiebig mit 20 Liter auf den Quadratmeter binnen 24 Stunden. Am 23. und 24.12. setzte dann auch

noch Tauwetter mit Regen ein und dies brachte dann das Fass sprichwörtlich zum Überlaufen.

 

Es folgt ein Ausschnitt aus meinen persönlichen Wetteraufzeichnungen des Dezember 1993.

Am 19.12. habe ich 20,5 Liter pro Quadratmeter gemessen, bis dahin waren im Dezember bereits 99,3 Liter pro Quadratmeter gefallen.

Nach weiteren 37,0 Liter Regen pro Quadratmeter summierte sich das Monatssoll bereits auf 166,3 Liter. 

Am Monatsende waren es dann 227,3 Liter Regen pro Quadratmeter an meiner Wetterstation in Trier-West.

Im langjährigen Mittel sind dagagen im ganzen Jahr in Trier rund 720 Liter Regen üblich und im Dezember rund 60 Liter.

 

 

In Saarbrücken kam noch mehr Regen vom Himmel. Rund 100 Liter Regen prasselten pro Quadratmeter

 alleine am 19. und 20.12. vom Himmel. 

Deswegen stellte sich auch dort ein Rekordhochwasser ein.

Hier die Wettergrafik von damals aus der Saarbrücker Zeitung SZ:

 


Gemessene Werte am Pegel Trier zur Veranschaulichung des rasanten Anstiegs

rote Werte = steigend / schwarz= fallend

Uhrzeit 19.12.93 20.12.93 21.12.93 22.12.93 23.12.93 24.12.93 25.12.93
01 Uhr 6,59 m 7,34 m 9,36 m 11,26 m 10,75 m 10,05 m 9,25 m
02 Uhr 6,58 m 7,38 m 9,53 m 11,26 m 10,78 m 9,99 m 9,22 m
03 Uhr 6,59 m 7,40 m 9,69 m 11,25 m 10,80 m 9,91 m 9,18 m
04 Uhr 6,52 m 7,44 m 9,83 m 11,24 m 10,81 m 9,86 m 9,14 m
05 Uhr 6,52 m 7,49 m 9,97 m 11,23 m 10,81 m 9,80 m 9,09 m
06 Uhr 6,47 m 7,56 m 10,08 m 11,20 m 10,78 m 9,73 m 9,06 m
07 Uhr 6,42 m 7,56 m 10,20 m 11,18 m 10,79 m 9,67 m 9,01 m
08 Uhr 6,48 m 7,62 m 10,31 m 11,14 m 10,76 m 9,62 m 8,96 m
09 Uhr 6,53 m 7,72 m 10,43 m 11,11 m 10,74 m 9,58 m .
10 Uhr 6,55 m 7,79 m 10,55 m 11,09 m 10,70 m 9,54 m .
11 Uhr 6,54 m 7,84 m 10,69 m 11,04 m 10,68 m 9,51 m .
12 Uhr 6,63 m 7,88 m 10,81 m 11,02 m 10,66 m 9,48 m .
13 Uhr 6,74 m 7,96 m 10,88 m 10,98 m 10,59 m 9,46 m .
14 Uhr 6,79 m 8,06 m 10,94 m 10,94 m 10,57 m 9,46 m .
15 Uhr 6,80 m 8,17 m 11,04 m 10,92 m 10,56 m 9,44 m .
16 Uhr 6,82 m 8,27 m 11,09 m 10,89 m 10,52 m 9,43 m weiter
17 Uhr 6,86 m 8,36 m 11,17 m 10,85 m 10,46 m 9,42 m fallend
18 Uhr 6,92 m 8,44 m 11,18 m 10,84 m 10,43 m 9,40 m .
19 Uhr 6,96 m 8,52 m 11,23 m 10,83 m 10,40 m 9,39 m .
20 Uhr 7,04 m 8,60 m 11,25 m 10,80 m 10,32 m 9,37 m .
21 Uhr 7,22 m 8,70 m 11,28 m 10,78 m 10,29 m 9,34 m .
22 Uhr 7,29 m 8,84 m 11,25 m 10,79 m 10,22 m 9,33 m .
23 Uhr 7,24 m 9,00 m 11,27 m 10,77 m 10,17 m 9,30 m .
24 Uhr 7,27 m 9,17 m 11,27 m 10,77 m 10,09 m 9,28 m .
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier, Abteilung Hydrologie, Herr Derkum
 

Hier zu einer weiteren Abhandlung zum Jahrhunderthochwasser an der Mosel

Hochwasserkatastrophen gab und wird es auch weiterhin an der Mosel geben - das ist nicht zu ändern.

Sicher haben die Bebauungsmaßnahmen an der Mosel zu einem häufigeren und vor allem schnelleren

Anstieg geführt, aber bei solch extremen Regenfällen wie damals, ist ein Hochwasser im Moseltal

einfach nicht zu verhindern. Das Moseleinzugsgebiet liegt nun einmal in einem Schiefertonbereich,

die Sauer ist zudem ein Gebirgsfluss; so dass die Mosel ohnehin schon ein Fluss ist, der durch seine

rasanten Anstiege bekannt ist.

 

Vergleichswerte von den Nebenflüssen der Mosel

zum Aufzeigen der enormen Unterschiede bei Hochwasser

Hochwasserstände (in Meter) TOP 5

Bollendorf Cochem Trier Saarbrücken Perl
6,08 - 21.12.1993 10,34 - 22.12.1983 11,28 - 23.12.1993 10,26 - 30.12.1947 8,51 - 12.04.1983
5,70 - 23.01.1995 10,22 - 31.12.1983 10,56 - 28.05.1983 9,32 - 22.12.1993 8,33 - 28.05.1983
4,84 - 07.01.1984 10,12 - 01.01.1948 10,33 - 23.01.1995 9,06 - 23.01.1995 7,29 - 23.12.1983
4,70 - 31.12.1981 9,78 - 01.01.1982 10,26 - 12.04.1983 8,12 - 17.01.1955 7,24 - 28.01.1995
4,25 - 21.07.1977 9,61 - 28.12.1982 9,73 - 01.01.1982 8,08 - 10.02.1958 7,23 - 20.12.1982

Niedrigwasserstände (in Meter)

0,31 - 31.07.1976 2,11 - Juli 1976* 2,17 - Juli 1976 2,00 2,20

Das Moseleinzugsgebiet

Moseleinzugsgebiet Übersichtskarte

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier, Abteilung Hydrologie

Hochwasserchronik Pegel Trier 1818 bis heute

Die größten Hochwässer über 8 Meter


Hochwasser hat es schon immer gegeben. Und die 10 Meter-Marke wurde auch schon früher überschritten.

Die nun folgenden Wasserstände vor dem Moselausbau sind auf den heutigen Pegel Trier umgerechnet.


1820 bis 1897

Pegel

1910 bis 1968

Pegel

1980 bis 2002

Pegel
Januar 1820 9,72 m 12.11.1910 8,50 m 06.02.1980 9,32 m
Novrmber1825 8,92 m 13.12.1915 8,19 m 17.10.1981 8,77 m
Dezember 1825 8,27 m 17.01.1918 9,63 m 01.01.1982 9,73 m
26.12.1833 8,03 m 14.01.1920 11,12 m 31.01.1982 8,09 m
11.12.1837 8,75 m 04.11.1924 10,53 m 21.12.1982 9,16 m
15.01.1841 8,75 m 31.12.1925 10,95 m 12.04.1983 10,26 m
27.02.1844 10,61 m 09.10.1930 8,70 m 28.05.1983 10,56 m
22.04.1848 8,39 m 23.11.1930 9,27 m 09.02.1984 9,15 m
04.02.1859 10,09 m 20.10.1939 8,19 m 24.11.1984 8,35 m
31.03.1851 8,03 m 23.01.1943 8,85 m 01.04.1986 8,17 m
14.01.1853 8,56 m 26.11.1944 8,25 m* 02.01.1987 8,08 m
02.01.1861 9,38 m 05.02.1946 8,88 m* 27.03.1988 8,85 m
28.01.1867 8,08 m 07.03.1947 8,61 m* 16.02.1990 9,18 m
10.02.1867 8,03 m 31.12.1947 11,39 m* 04.01.1991 8,40 m
10.03.1876 8,33 m 02.12.1952 8,37 m 13.01.1993 9,35 m
03.01.1880 8,89 m 22.12.1952 9,08 m 23.12.1993 11,28 m
21.12.1880 8,04 m 11.02.1958 10,18 m 23.01.1995

10,33 m

1. Welle

30.01.1881 8,27 m 07.12.1965 8,66 m 26.01.1995

10,22 m

2. Welle

27.11.1822 10,57 m 03.01.1966 8,26 m 29.01.1995

10,11 m

3. Welle

19.01.1895 8,04 m 13.12.1966 9,20 m 27.02.1997 9,94 m
01.03.1896 8,04 m 25.12.1967 8,68 m 31.10.1998 8,22 m

1. Welle

04.02.1897 8,04 m 18.01.1968 8,54 m 02.11.1998 9,39 m

2. Welle

weiter oben rechts weiter oben rechts 27.12.1999 8,63 m
25.03.2001 9,02 m
01.01.2001 8,48 m
22.03.2002 9,01 m
21.02.2002 8,40 m

1. Welle

26.02.2002 8,49 m

2. Welle

25.03.2001 9,81 m

Quelle: mit freundlicher Unterstützung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier durch Herrn Derkum

*) durch Brückentrümmer beeinflusst

 

Weitere Infos zum Rekordhochwasser der Mosel hier auf pegeldeutschland.de


Über den Fluss "Mosel" von der Quelle bis zur Mündung


Geschichte

Die Mosel - in der Antike "Mosella" genannt - lässt bereits in der frühen Steinzeit eine Besiedlung zu.

Bei den Römern erlangte die Mosel große wirtschaftliche und militärische Bedeutung.

Am 26. Mai 1964 wird die Mosel zur Großschifffahrtsstrasse eingeweiht. Anfängliche

Transportaufkommen wurden auf 3,4 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt. Doch

bereits zwei Jahre nach der Eröffnung wurde dieser Wert deutlich überschritten.

Inzwischen werden auf der Mosel im Durchschnitt der letzten Jahre weit über 15 Millionen

Gütertonnen transportiert.

14 Schleusen und Wehranlagen sind auf der schiffbaren Strecke zu finden, die insgesamt

270 Flusskilometer erreicht. Jede Schleuse hat eine nutzbare Länge von 170 Metern und

eine Breite von 12,0 Metern. Der Höhenunterschied ist von Staustufe zu Staustufe unterschiedlich.

Den größten Höhenunterschied findet man an der Staustufe Detzem. Dort sind neun Meter

Höhenunterschied zu überwinden. Außerdem liefern die Wehranlagen durch Wasserkraftwerke

Strom (RWE).

An jeder Schleuse sind auch kleine Sportbootschleuse vorhanden, die den Freizeitkapitänen

kostenlos zur Verfügung stehen.

Die Schleusen von der Mündung bis zu Thionville:
Koblenz - Lehmen - Müden - Fankel - St. Aldegund - Enkirch - Wintrich - Detzem - Trier -

Grevenmacher - Palzem - Apach - Königsmacher. Insgesamt werden somit 83,9 Meter

Höhenunterschied überwunden.

Ein durchschnittliches Güterschiff kann 1500 Tonnen auf einmal transportieren; ein

"Schuber" - Schubleichter - bis zu 3000 Tonnen! Die Mosel ist somit nach dem Rhein

die bedeutendste und wirtschaftlichste Schifffahrtsstraße in Deutschland.

Hier die Moselquelle in Frankreich bei "Col de Bussang" So fängt alles an: Eine spärliche

Quelle, im Mauerwerk eingelassen, der gesamte Flussverlauf mit den wichtigsten Orten an der Mosel.


Hier die Mosel bei Trier Stadtbereich - in Höhe der alten Moselkranen
Bei Moselkilometer 193,0 blicken wir auf das linke Moselufer.

Nur weniger Meter weiter links auf dem Bild, wohnte ich (Andreas Wagner) direkt am Ufer.

 "Also direkt mit der Nase dabei." Im Hintergrund auf dem Markusberg die "Mariensäule" -

ein ausgesprochen guter Aussichtspunkt über das Moseltal. Moselkilometer 193,0 bedeutet:

Von diesem Standpunkt aus noch 193,0 Kilometer bis zur Moselmündung bei Koblenz in den Rhein.

 

Mosel in Trier von der Römerbrücke bei Eisgang

Viel mehr Eis habe ich dort bisher nicht gesehen...


Die Moselstaustufen im Überblick: Dies ist eine Karte des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier


 

Hier die Moselmündung bei Koblenz in den Rhein
Hier endet die Mosel: am Deutschen Eck. Von Norden die Mosel, von Osten der Rhein.

 

Links

Weitere Infos zum Rekordhochwasser der Mosel und über Pegelrekorde anderer Flüsse hier auf pegeldeutschland.de

Alles rund ums Wetter: Kachelmannwetter.com
Info:

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