Nachrichten zum Thema Wasser aus Deutschland und aller Welt

Letzte Aktualisierung: Sonntag, 19. August 2018 - 13:05 Uhr MESZ

Wird bei Bedarf aktualisiert bzw. weiter ergänzt

Nachrichten von Pegeldeutschland.de zum Thema Wasser - Hochwasser - Hochwasserschutz und Dürre in Deutschland

Sie sehen hier nun einige Informationen und Nachrichten zum Thema Wasserstände, Hochwasser, Hochwasserschutz und Wasser aus Deutschland. Sie werden bei Bedarf ergänzt und stellen auch nur eine Auswahl der verfügbaren Themen dar. 

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29. Juli 2018

Niedrigwassersituation

Eine außerordentliche Trockenheit bestimmt derzeit die Abflusssituation in weiten Teilen von Deutschlands. Es gibt jedoch größere Unterschiede: Während es in Süddeutschland, vor allem südlich der Donau in Bayern, relativ häufig nennenswerte Regenfälle gegeben hat, blieb es im Norden, Westen und Südwesten häufig trocken. Örtliche Gewitterregen konnte der Trockenheit keine Abhilfe leisten. Während es zunächst vor allem zu einer "Oberflächentrockenheit" gekommen ist, setzt sich nun zum Monatswechsel die Trockenheit bis in tiefere Bodenschichten durch; die Grundwasserspiegel beginnen nun langsam zu reagieren und sinken. Dies macht sich auf die Bäche und Flüsse in den Einzugsgebieten von Main, Rhein, Mosel, Elbe und Oder sowie von Saar, Sauer, Neckar, Ruhr, Sieg, Lenne, Lahn, Weser, etc. bemerkbar.
Die Nebenflüsse des Rheins zeigen allesamt sehr niedrige Abflüsse und auch die Zuflüsse zu den Talsperren sind nur noch gering. Folglich sinken die Rheinpegel nun kontinuierlich ab (kurzfristige Schwankungen durch Wehr- und Wasserkraftwerkseinflüsse ausgenommen). 
Am Rhein werden derzeit in der Mittel- und Niederrheinstrecke die GlW-Marken erreicht. Dies ist ein Bezugspunkt für die Schifffahrt der sich auf die verfügbare Fahrrinnentiefe bezieht. Am Pegel Düsseldorf zum Beispiel liegt der GlW-Wert bei einem Pegelstand von 0,97 Metern. Ab dann steht der Schifffahrt noch einen Fahrrinnentiefe von 2,50 Metern zur Verfügung. Mit jedem Zentimeter Pegelstand unterhalb des GlW-Wertes steht also der Schifffahrt weniger Wasser unter dem Kiel zur Verfügung. In den kommenden 10 Tagen ist mit einem weiteren Absinken zwischen 15 und 30 Zentimetern am Rhein zu rechnen.
Derzeit liegen wir aber am Rhein noch von Rekordpegelständen weit entfernt. Am Pegel Düsseldorf liegt der niedrigste bekannte Wasserstand (Tagesmittelwert bei 0,40 Meter. Am 29. Juli meldete der Pegel in Düsseldorf einen Pegelstand von 1,05 Metern. Also noch 65 Zentimeter über dem Rekordwert aus dem Jahr 2003. Mehr Daten zu den Rekordpegeln in der entsprechenden Rubrik "Pegelrekorde" hier bei pegeldeutschland.de.
Auch die Elbe ist sehr niedrig und die Schifffahrt ist, (bis auf wenige Fähren) nicht mehr möglich. Am Pegel Dresden wird ein Wasserstand von 0,55 m gemessen. Der niedrigste bekannte Wasserstand liegt hier nach Angaben der WSV bei 0,21 m im Februar 1947. Wahrscheinlich ist dies aber eisstandbedingt, also auf Eisbarrieren zurückzuführen, die oberhalb von Dresden das Wasser aufstauten und somit diesen tiefen Wert erzeugten.
Alles in allem sind die Pegelstände für die Jahreszeit sehr niedrig, die Werte vom Jahrhundertsommer 2003 sind aber noch nicht erreicht. Damals lag der Wasserstand am Oberrhein bei Karlsruhe-Maxau noch rund 60 Zentimeter niedriger als derzeit gemessen wird. 
Ob sich in diesem Spätsommer oder Herbst neue Niedrigwasserrekorde am Rhein werden einstellen können, ist eng mit der Wetterlage verknüpft. Eine Aussage ist diesbezüglich nicht möglich. In der Regel werde die tiefsten Pegelstände am Rhein in den Herbst- und Wintermonaten erreicht. Dann erreicht der Wasserzufluss aus den Alpen seine geringsten Werte. Andreas Wagner, 29.Juli.

 

 

4./5. Januar 2017

Schweres Hochwasser an der Ostsee durch den so genannten Badewannen-Effekt

Ein Sturmtief zog von Island über Südschweden hinweg über Polen nach Weissrussland.

Auf der Vorderseite des Tiefs (also während es westlich der Ostsee liegt) stellt sich dabei stürmischer südlicher bis südwestlicher Wind ein. Dieser Wind drückt die Wassermassen der Ostsee von der deutschen Ostseeküste weg nach Nordosten. Mit der Passage des Sturmtiefs nach Polen dreht dann der Wind relativ plötzlich auf Nord bis Nordost. Dadurch werden die Wassermassen der Ostsee wieder gegen die deutsche Küste drückt und weitere Wassermassen aus der nördlichen Ostsee zusätzlich. Damit staut sich dann das Wasser der Ostsee an den Küsten und es stellt sich schweres Hochwasser ein. Am 4. Januar abends stiegen die Pegelstände im Bereich der deutschen Ostseeküste 1 Meter bis 1,50 Meter über Normal an. Stellenweise wurden bis über 1,70 Meter gemessen. In Lübeck wurden 1,79 Meter und in Wismar 1,83 Meter über Normal gemessen. Dies ist der besonderen trichterförmigen  Bucht dieser Orte geschuldet. Hier wird das Wasser besonders stark komprimiert. Die für dieses beachtliche Hochwasser verantwortliche Wetterlage, bahnte sich recht frühzeitig an. Hier auf pegeldeutschland.de sowie bei Twitter wurde bereits am frühen 1. Januar auf das bevorstehende Hochwasser hingewiesen. Wie hoch das Wasser letztendlich würde steigen können, lässt sich dabei aber erst wenige Stunden vorher berechnen, da die genaue Zugbahn und die letztendlich damit zusammenhängende Windrichtung und Windstärke für die Höhe des Hochwasser maßgeblich sind. Weitere Informationen finden Sie u.a. auf den Seiten Nord- und Ostsee , Wetterlagen sowie Sturmfluten hier bei pegeldeutschland.de

 

1.01.2017

Dezember 2016/Januar2017

Rheinpegelstände seit 60 Jahren nicht mehr so niedrig für diese Jahreszeit

Die außerordentliche Niedrigwassersituation im gesamten Rheineinzugsgebiet gipfelte im Januar mit nahezu rekordverdächtigen Niedrigwasserständen. Die überaus niederschlagsarme Witterung lässt die Pegelstände langsam aber steig weiter absinken. Zum Jahreswechsel ist der Pegelstand am Oberrheinpegel Worms mit einem Wasserstand von rund 0,35 Metern nur noch 19 cm von den Allzeitrekorden weg. Damals im Eiswinter 1962 sowie im Jahrhundertsommer 2003 sank der Pegelstand auf nur noch 0,16 Meter ab. Ob dieser Rekordwert im Januar 2017 erneut erreicht wird, hängt mit der Entwicklung der Großwetterlage ab. Um diese Jahreszeit reicht schon mäßig ergiebiger Landregen für leichte Anstiege des Rheins. Allerdings ist die Abschätzung wie es denn mit den Pegelständen entlang des Rheins weitergeht sehr schwierig und mit großen Unsicherheiten behaftet. Denn die Schneefallgrenze spielt bei der Berechnung der weiteren Entwicklung der Wasserstände eine wichtige Rolle. Schneit es bis in tiefere Lagen und bleibt die 0 Grad-Grenze bei wieder milderem Wetter bei unter 1000 Metern, dann bleibt in den höheren Lagen des Rheineinzugsgebietes  der Niederschlag in Form von Schnee und Eis gebunden; er kommt dann nicht zum Abfluss. Sollte sich die niederschlagsarme Witterung fortsetzen und dann in eine Dauerfrostperiode münden, wären tatsächliche neue Tiefststände am Rhein möglich. Denn bei Dauerfrost kommt aus Bächen und Rinnsalen noch weniger Wasser zusammen, denn sie vereisen zumindest teilweise, was den Gesamtzufluss des Rheins weiter verringert.  So geschehen im Eiswinter 1962.

Die derzeitige Niedrigwassersituation bleibt somit nicht nur außergewöhnlich, denn seit rund 60 Jahren waren die Pegelstände nicht mehr so niedrig um diese Jahreszeit. Nein die Situation bleibt auch sehr spannend, da eine Kälteperiode zu weiter deutlichem Absinken der Pegelstände führen könnte. 

Die derzeitige Niedrigwassersituation spiegelt sich auch in den Talsperren wider. Zum Beispiel ist die Edertalsperre in Hessen, wichtig zur Stützung der Weser damit dort Schiffe fahren können, quasi leer. Nur noch 16 % beträgt der Inhalt und es kann kein Wasser mehr für die Schifffahrt abgegeben werden.

 

Ursache: Grund für die Trockenheit ist eine ebenso außergewöhnliche Hochdruckwetterlage. Diese Hochdrucklage regeneriert sich seit Wochen immer wieder von neuem. Grund dabei sind Kaltluftausbrüche von Neufundland und Grönland nach Süden auf den Atlantik hinaus. Im Gegenstrom dazu wird milde Luft in Richtung Island und Skandinavien gelenkt. Dies stützt die Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa. Regenschwere Tiefdruckgebiete werden von dem Hoch abgeblockt und um uns herum gelenkt. Im Mittelmeer gab es schwere Überschwemmungen durch Unwetter. Erst im westlichen, dann im zentralen, derzeit im östlichen Mittelmeerraum. Mehr zu dieser zähen Großwetterlage in der Rubrik "Besondere Wetterlagen" hier bei pegeldeutschland.de

 

Fazit: Die momentane Lage ist außergewöhnlich, aber noch tiefere Pegelstände wurden im Winter 1962 erreicht. Bleibt also abzuwarten, wie die Wetterlage der kommenden Wochen weitergeht. Eine durchgreifende Änderung der Niedrigwassersituation ist zum heutigen Tag (1.1.2017), betrachtet man die Großwetterlage, auch bis mindestens zur Monatsmitte hin nicht in Sicht. Sollte sich nun eine Dauerfrostperiode ohne vorherige ergiebige Regenfälle einstellen, dann ist nicht nur ein Rekordniedrigwasser möglich sondern auch noch eine prekäre Eislage auf den Flüssen und Kanälen. Bei Niedrigwasser herrscht deutlich weniger Strömung, das Wasser ist relativ klar und rein, da wenig Schwebteile enthalten sind, damit ist ein Zufrieren des Wassers begünstigt.  Auf den entsprechenden Flussgebietsseiten hier bei pegeldeutschland.de finden Sie weitergehende Informationen zur allgemeinen Lage, der Abschätzung für die kommenden 10 bis 12 Tage und jede Menge Informationen zum Thema Pegel, Pegelrekorden und vieles mehr.

 

Dezember 2016

Erneut Niedrigwasser im Rheineinzugsgebiet

Nach einem überaus warmen, sonnigen und somit trockenem Spätsommer hatte sich in weiten Teilen Deutschlands wieder Niedrigwasser eingestellt. Betroffenen waren nicht nur kleine Bäche und die schiffbaren Flüsse sondern auch die Talsperren. Mitte Oktober erfuhr das Niedrigwasser entlang des Rheins einen Höhepunkt und an zahlreichen Pegelständen sanken die werte deutlich unter die GlW-Marken. Es ist unter anderem zu einigen Schiffhavarien gekommen, da sich Schiffe in Untiefen festgefahren haben. Nach einer Niederschlagsphase Ausgangs des Oktobers und zu Beginn des Novembers erholten sich die Pegelstände gesamthaft wieder. Doch eine neuerliche zähe Hochdruckwetterlage bescherte dem Rheineinzugsgebiet neuerlich einen niederschlagsarmen Witterungsabschnitt. Die Pegelstände gingen allgemein wieder auf ein Niedrigwasserniveau zurück. Anfang Mitte Dezember näherten sich die Rheinpegel streckenweise bereits wieder den GlW-Werten an.

Als Beispiel: der niedrigste bekannte Wasserstand am Pegel Worms betrug im Sommer 2003 0,18 m. Der bisher niedrigste Wasserstand in 2016 wurde hier am 18.Oktober mit 0,48 Metern gemessen. Mitte Dezember pendelte der Wasserstand wieder nur bei 0,70 m. Da zum Zeitpunkt dieses Artikels noch keine nennenswerten Regenfälle in Sicht sind, ist vorerst mit einem weiteren Rückgang der Pegelstände auf der gesamten Rheinstrecke zu rechnen. Am Pegel in Koblenz werden die Werte in den kommenden Tagen deutlich unter die 1-Metermarke absinken. Das Ende ist noch offen. Mehr dazu hier bei Bedarf.

 

Mai/Juni 2016

Auffallend lange Hochwasserperiode durch ungewöhnliche Wetterlage

In weiten Landesteilen Deutschlands kommt es durch wiederholte, regional auch extreme, Starkregenfälle und Gewitter zu einer länger andauernden Hochwassersituation. Weil die Böden durchweg mit Regenwasser gesättigt sind, können immer wieder durchziehende Schauer- und Gewitterfronten besonders an den kleinen Bächen und den Nebenflüssen der schiffbaren Flüsse für enorme Pegelanstiege sorgen. Erdrutsche und Sturzfluten sind dabei häufig aufgetreten. In einigen Regionen von Baden-Württemberg und Bayern kam es zu katastrophalen Überschwemmungen mit Toten und Verletzten und Schäden im zweistelligen Millionenbereich. Örtlich wurden ganze Häuser weggerissen und Straßen sowie Eisenbahnlinien zerstört, Stromausfälle wurden gemeldet. 

 

Grund für diese Unwetterserie ist eine besonders hartnäckige Großwetterlage. In der Meteorologie nennt man sie "Tief-Mitteleuropa" oder Trog Mitteleuropa. Bei dieser Wetterlage etabliert sich eine Zone kälterer Luft in größerer Höhe der Troposphäre (3000 bis 5500 Metern). Gleichzeit ist eine sehr feuchte Luftmasse aktiv. Wegen fehlendem Höhenwind kreisen Starkregen und Gewitter daher über Mitteleuropa. Sie weisen daher nur eine langsame Zuggeschwindigkeit auf und können daher große Regenmengen über ein und derselben Region abwerfen. Regenintensitäten von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter (also bis zu 5 volle Putzeimer) binnen einer halben bis ganzen Stunde sind dann keine Seltenheit. Punktuell konnten sogar 80 bis 100, vereinzelt auch über 120 Liter Regen analysiert werden. Also eine ganze Badewanne voll Regenwasser pro Quadratmeter! Regensummenkarten anhand von Regenradaranalysen finden Sie bei kachelmannwetter.com

 

Da diese Witterung länger anhält sind die Böden mit Wasser total gesättigt, dem zufolge sind in der feuchten Luft kaum Verdunstungen möglich und die Vegetation ist mit Wasser gesättigt. Auch sie kann kaum mehr welches aufnehmen. Gleichzeit verdunstet aber aus der in dieser nassen Witterung recht üppigen Vegetation (Evapotranspiration). Zusammen mit tagsüber gelegentlichem Sonnenschein kann dann auch aus den nassen Böden eine gewisse Menge an Wasser verdunsten, was den aufziehenden Schauer- und Gewitterstaffeln noch mehr Energie bzw. "Nahrung" liefert. Starkregen und Gewittergüsse fließen dann quasi 1:1 in die Vorfluter ab und Bäche und Flüssen schwellen in kürzester Zeit rapide an. Oftmals sind diese Anstiege sturzflutartig, sodass es binnen weniger Stunden zu verheerenden Schäden durch reißende Strömung, Erdrutsche und Überschwemmungen kommen kann.

So schaukeln sich die Pegelstände der größeren Flüsse wie Mosel, Main, Rhein und Donau pö a pö immer weiter auf. Das Ergebnis sind dann hohe Wasserstände im Rhein, der Donau und der Mosel. Normalerweise steigt der Rhein ja nach dem Durchzug einer Gewitterfront kaum an. Doch treten zahllose Starkregenereignisse über einen längeren Zeitraum unterschiedlich verteilt über dem Rheineinzugsgebiet auf, dann schaukelt sich der Wasserstand langsam immer weiter auf. So ist seit mehreren Tagen die Schifffahrt auf dem Oberrhein nur eingeschränkt oder sogar eingestellt. Diese Situation ist äußerst brisant. Würde sich nun ein starkes Tief hinzugesellen und großflächig hohe Regensummen bringen, dann wäre im Rhein und der Donau ein gewaltiges Hochwasser möglich. 

Sehen Sie dazu auch meine Ausführungen in der Rubrik "besondere Wetterlagen" sowie FAQ "häufige Fragen" hier auf pegeldeutschland.de

 

26.10.2015 Niedrigwasser geht in den 5. Monat in Folge

Nun geht es bald in den 5. Monat in Folge mit dem Niedrigwasser in weiten Landesteilen Deutschlands. Zahlreiche Wasserkraftwerke können weniger Strom produzieren, Talsperren können die Schifffahrt nicht mehr durch Wasserabgabe stützen. Dies ist zum Beispiel in Hessen an der Weser der Fall, da die Edertalsperre seit vielen Wochen nur noch die Mindestabgabe von 6 Kubikmeter pro Sekunde abgeben kann. Die Schifffahrt hat an den Flüssen ohne Staustufen arge Einschränkungen zu erleiden. Dies besonders also am Rhein, der Weser, der Oder und der Elbe. Auch die Donau führt nur sehr wenig Wasser.
Ein Ende der Niedrigwassersituation ist noch nicht in Sicht. Andreas Wagner, pegeldeutschland.de

 

31.08.2015 - Rekordniedrigwasser an Donau und Oder

Die niederschlagsarme Witterung der vergangenen Monate setzt sich weiterhin in weiten Landesteilen durch. Lokale Starkregenschauer und Gewitter können das Niedrigwasser nicht beenden - lediglich kurze Zwischenanstiege sind, bedingt durch das schnell abfließende Oberflächenwasser, möglich. Zudem kam es besonders im Nordwesten Deutschlands zu teils kräftigen Regenfällen in den vergangenen Wochen. Das Einzugsgebiet der Elbe wurde davon nur teilweise erfasst - das Einzugsgebiet der Oder bekam nur letzte Reste in Form von einigen Schauern und Gewittern ab. Diese können die Verdunstungsraten durch Sonne, Hitze und Wind jedoch nicht kompensieren. Zudem fließt bei Gewitterregen das meiste Wasser oberflächlich ab und kann dem Grundwasser nicht zu Gute kommen.

Absoluter neuer Niedrigwasserrekord derzeit mit nur noch 0,82 m am Pegel Frankfurt/Oder. Der niedrigste bekannte Wasserstand lag am 15. August 2004 bei 1,00 Metern.

An der Donau werden derzeit streckenweise neue Niedrigwasserekorde gemessen. Beispielsweise in Oberndorf liegt der Wasserstand derzeit bei 1,48 m. Der niedrigste jemals bekannte Wert wurde am 15.8.1998 mit 1,45 gemessen. An der Eisernen Brücke bei Regensburg ist bereits der Allzeitrekord vom 9. August 1998 um 8 Zentimeter unterschritten worden: 1,80 m betrug hier der Wasserstand am heutigen Sonntagmorgen.

Auch die Elbe führt weiterhin extrem niedrigen Wasserstand. 0,67 m wurden heute am Morgen gemessen - das sind 17 Zentimeter mehr als beim bisherigen Jahrestiefststand Anfang August.
Die Wasserführung des Rheins ist auch relativ niedrig, doch dank ergiebiger Gewitterregen im schweizerischen Einzugsgebiet liegt hier der Wasserstand von Allzeitrekorden (Trockensommer 2003) noch weit entfernt. Am Pegel Düsseldorf werden zur Zeit 1,34 m gemessen - am 28.09.2003 betrug der Wasserstand lediglich 0,38 m. Andreas Wagner, pegeldeutschland.de

 

4.07.2015 - auffallend viele tödliche Badeunfälle

Leider gibt es in Deutschland durch die aktuelle Hitzeperiode bereits mindestens 17 Todesopfer bei Badeunfällen! Teils durch Leichtsinn, teils durch falsches Verhalten. U.a. ist ein Junge von der Rheinströmung erfasst worden und ertrunken. Auch sind bereits Tiere aus überhitzen PKW durch Feuerwehren befreit worden. Auch auf Autobahnen und im öffentlichen Nahverkehr kam es zu Behinderungen weil Teer und Asphalt flüssig wurden oder Klimaanlagen ausgefallen sind. Die Wasserstände an den Bächen und Flüssen sind allgemein weiter rückläufig, in den Talsperren sinkt der Wasserstand teilweise rasch ab. Am Edersee sinkt der Füllstand um täglich bis zu 24 cm, weil mehr Wasser zur Stützung der Weser abgelassen werden muss. Möglicherweise kommt es in der Zeit bis 9.07. gebietsweise zu überaus heftigen und gefährlichen Unwetter. Schwerer Hagelschlag, extreme Regenmengen und orkanartige Böen sind möglich: lokale Überschwemmungen sind dann wahrscheinlich. Zumindest abschnittsweise können diese Gewitter in den Bächen und Flüssen für vorübergehende Anstiege sorgen. Eine grundsätzliche Änderung des Niedrigwassers (Westen, Norden, Mitte und Osten Deutschlands) ist derzeit nicht absehbar. Andreas Wagner, pegeldeutschland.de Nachtrag DPA-Meldung vom

 

05.07.2015 Tödliche Badeunfälle häufen sich

Berlin (dpa) - Seit Freitag sind in der Sommerhitze mehrere Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. In Bayern ertrank ein vier Jahre alter Junge in einem Baggersee. Am Rheinufer in Köln starb ein Sechsjähriger, nachdem er von der Strömung erfasst wurde. In einem Freibad in Siegen ertrank ein Jugendlicher. Zwei Männer starben bei Unfällen nahe Aachen. Auch am Bodensee, in Brandenburg und in Hamburg gab es tödliche Unfälle. Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft rief dazu auf, nur in bewachten Gewässern zu baden.

 

29.06.2015

Die Hitze naht - Zeit mal wieder auf die Verhaltenshinweise hinzuweisen

Nahezu in jeder Hitzeperiode sterben in Deutschland Menschen und Tiere. Grund sind in der Regel Unwissenheit und Leichtsinn. Doch deis muss nicht sein, denn man kann sich vor Hitze schützen und besonders beim Baden und Schwimmen in öffentlichen Gewässern herrschen so manche Gefahren, die man umgehen kann. In der Rubrik "Rund ums Wasser" habe ich einige wichtige Punkte zusammengetragen, damit sie unbeschwert durch die Hitze kommen. Andreas Wagner, pegeldeutschland.de

 

11.06.2015 

Trockenheit im Westen, der Mitte und dem Osten Deutschlands nimmt zu

Beispiel Talsperren des Ruhrverbandes: Der Gesamtzufluss aller Ruhrtalsperren beträgt jetzt nur noch 2,2 m³/s. Abgegeben muss aber (um die Ruhr zu stützen) bereits 8 mal so viel wie Wasser zuläuft: nämlich rund 16 m³/s. Folglich gehen die Füllstände der Talsperren auch relativ rasch zurück. Beispiel Biggeseetalsperre: http://www.ruhrverband.de/Biggestausee/

 

Ebenso verhält es sich an der Edertalsperre in Hessen. Auch hier muss zur Stützung der Weser wesentlich mehr Wasser abgelassen werden, als in die Talsperre einfließt. 22 m³/s werden derzeit abgelassen zur Schiffbarhaltung. Rund 3 m³/s beträgt nur noch der Zufluss in die Talsperre. Folglich sinkt auch hier der Füllstand in der Edertalsperre relativ rasch ab. http://www.edersee.de/wasserstand/verlauf_10_tage.asp Das langjährige Mittel ist bereits unterschritten und es geht steil bergab in Sachen Füllstand.

Kritische Werte werden derzeit zwar an den Talsperren noch nicht erreicht, doch der Sommer geht ja erst richtig los, und ergiebige Landregen sind derzeit nicht in Sicht. Es fehlen in großen Teilen von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie in Rheinland-Pfalz und dem Saarland rund 50 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter in den vergangenen 30 Tagen. Lokale Schauer und Gewitter wirken sich kaum aus, denn bei Platzregen läuft das meiste Wasser oberirdisch ab, ein Teil wird von der Vegetation sofort aufgesogen und ein Teil verdunstet wieder. Noch sind keine kritischen Werte erreicht, aber die Anzeichen für ein Trockenjahr mehren sich.

 

Schlimmer ist es in Brandenburg und Teilen Sachsens. In Brandenburg gab es bereits Wasserrationierungen und für Anfang Juni werden örtlich die niedrigsten Wasserstände seit Aufzeichnungsbeginn gemessen.

 

Die Niederschlagssummenkarten für die jeweils vergangenen 30 Tage finden Sie bei Kachelmannwetter.com 

Text: Andreas Wagner

 


 

27.05.2015

von pegeldeutschland.de - Juni 2013 Hochwasserkatastrophe Donau und Elbe mit neuen Extremwerten an vielen Flusspegeln

Im Juni 2013 jährt sich das Extremhochwasser der Donau und der Elbe zum zweiten Mal.

 

Schon im Mai 2013 gab es in der Mitte Deutschlands gebietsweise hohe Regenmengen. Die Ursache dafür war, wie ich bereits in der Rubrik "Besondere Wetterlagen" geschildert habe, die Abkoppelung der Westwetterlage durch eine umfangreiche Tiefdrucklage über Mitteleuropa (Troglage Mitteleuropa). Dabei kam es verbreitet zu teils gewittrigen, teils länger anhaltenden Starkregenfällen im Einzugsgebiet der Saale, der Elbe und der Donau.

In der Zeit vom 30. Mai 2013 bis 3. Juni 2013 kam es zu außerordentlich hohen Regenmengen auf großer Fläche. Dabei stellten sich zwischen dem Chiemgau und dem Berchtesgadener Land 200 bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter ein. Im Berchtesgadener Land wurden sogar Spitzenwerte von über 400 Liter auf jeden Quadratmeter registriert (Aschau-Stein).

In Sachsen kam es speziell vom Vogtland bis zur Oberlausitz zu Starkregen. Hier wurden 180 bis 230 Liter pro Quadratmeter gemessen. Auch in Baden-Württemberg regnete es heftig mit Summen von 120 bis 170 Litern pro Quadratmeter mit Schwerpunkte am Allgäu und im Schwarzwald.

An der Donau wurden folglich weite Landstriche überschwemmt, dabei stieg der Wasserstand der Donau besonders rasant an, da die schnell fließenden Bäche aus den Alpen heraus ziemlich zeitgleich im Raum Passau eintrafen. Der bisherige Rekordwasserstand der Donau in Passau von 10,81 Meter aus dem Jahr 2002 wurde um sage und schreibe 2,08 Meter übertroffen, was dann den absolut neuen Rekordwert von 12,89 Meter ausmachte.

An der Elbe bei Dresden hatte man noch relativ Glück, denn aus Tschechien heraus kam nicht so viel Wasser wie im August 2002. Mit einem Wert von 8,76 m am 6.Juni 2013 lag der Wasserstand  64 Zentimeter niedriger als bei der Rekordflut 2002, als 9,40 Meter erreicht worden sind. im weiteren Verlauf der Elbe kam es aber durch das Rekordhochwasser u.a. der Saale zu höheren Wasserständen als bei der Rekordflut 2002. In Aken wurden die Werte aus 2003 um 34 Zentimeter, in Barby um 28 cm, in Magdeburg durch die Saale um 66 cm übertroffen.

An der Saale bei Calbe wurde der bisherige Rekord um 50 Zentimeter übertroffen, was einen Höchststand von 9,64 Metern am 7.Juni 2013 ausmachte.

Der Rhein bei Karlsruhe-Maxau lag 16 Zentimeter unter der Stand von 1999. Damals wurden am 14.Mai 8,84 Meter erreicht.

 

Weshalb kommt es seit einigen Jahren immer wieder zu diesen Extremereignissen? Lesen Sie dazu meine Erläuterungen in der Rubrik "Besondere Wetterlagen" und Hochwasser-Zukunft sowie "FAQ".  Text: Andreas Wagner

 


20.05.2015 

von pegeldeutschland.de - Für Teile der Mitte und des Westens bahnt sich eine Niedrigwassersituation an

 

Das Frühjahr ist bisher zu trocken ausgefallen. In den Einzugsgebieten von Mosel, Saar, Sauer, Lahn, Nahe, Glan, Weser, Main und Ruhr sowie im Einzugsgebiet der Elbe, bahnt sich eine Niedrigwassersituation an. Auch die Zuflüsse zu den Talsperren sinken weiter ab und liegen meist deutlich unter den für die Jahreszeit üblichen Werten. Die Weser wird bereits durch Wasserabgabe aus dem Ederstausee gestützt. Auch die Elbe bei Dresden hatte bereits die 1-Meter-Marke unterschritten.

 

Die Niederschläge der vergangenen Wochen sind zu dürftig ausgefallen. Zudem entzieht die, nun in ihrer vollen Entwicklungsphase befindliche, Vegetation große Mengen Wasser aus den Böden. Starke Sonneneinstrahlung und trockene Winde erhöhen den Wasserverlust aus den Böden. Geringe Niederschläge durch Schauer dringen meist nicht bis in den Untergrund vor und werden von dem Laubwerk bereits abgefangen. Noch werden keine kritischen Werte erreicht, doch mit beginn der warmen Jahreszeit, könnte es im Juni an den Bächen schnell zu einem rapiden Rückgang der Wasserstände kommen. Die größeren Flüsse wie Mosel und Main sind zudem durch Staustufen geregelt, hier sind die geringen Abflussraten noch nicht bedenklich. Aber geringere Frischwasserzufuhr mindert die Qualität des Wassers, die Temperatur in den Flüssen kann im Juni und Juli schneller ansteigen, was u.a. schlecht für den Fischbestand ist und die Bildung gesundheitsgefährdender Keime fördert.

Die Großwetterlage bietet auch in den kommenden 10 Tagen nur unbedeutende Schauer in den genannten Einzugsgebieten an. Flächendeckender ergiebiger Landregen (30 bis 50 Liter auf den Quadratmeter) wäre jetzt angebracht; dieser ist jedoch nicht in Sicht. Text: Andreas Wagner

 


 

Nordrhein-Westfalen

Das Land Nordrhein-Westfalen gibt für den Hochwasserschutz in den kommenden Jahren 350 Millionen Euro aus.

Wesel: Bis 2025 will der Deichverband Bislich-Landesgrenze die Sanierung der Dämme abschließen. Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wesel/millionen-investition-in-den-hochwasserschutz-aid-1.5039713

 


 

Baden-Württemberg

von pegeldeutschland.de Am Hoch- und am Oberrhein hatte sich Anfang Mai ein kleines Hochwasser eingestellt. Die Schifffahrt war auf dem Oberrhein für einige Tage eingestellt. Zu Überschwemmungen ist es am Rhein nicht gekommen. Dagegen gab es an den Nebenflüssen der Donau in Schwaben und in Baden-Württemberg stellenweise Überflutungen und an einigen Pegeln konnten neue Rekorde gemessen werden. So zum Beispiel am Pegel Goppertshofen/Rottum mit 1,78 Meter. Der bisheringe Höchststand war 1,57 Meter und wurde im Jahr 2010 gemessen. Auch in Niederkirch an der Riß wurde der bisherige Höchststand vom 20.2.1999 von 2,73 Meter Anfang Mai um 4 Zentimeter überboten. An der Donau  selbst stellte sich nur ein kleines Hochwasser ein, wie es alle 2 Jahre vorkommen kann. Text: Andreas Wagner

 

(wird fortgesetzt) 

 

Nachrichten zum Thema Hochwasser und Dürre aus aller Welt

Sie sehen hier nun einige Informationen und Nachrichten zum Thema Hochwasser, Dürre  und Wasser aus aller Welt. Sie werden bei Bedarf ergänzt und stellen auch nur eine Auswahl der verfügbaren Themen dar.

 

April/Mai 2015

von pegeldeutschland.de - Kalifornien leider unter einer extremen Dürre

Die Jahrhundertdürre im Westen der USA nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Kalifornien und die Anliegerstaaten entlang des Colorado-Rivers leiden immer stärker und schneller unter der seit Jahren anhaltenden niederschlagsarmen Witterung. Dabei hängt der Wassermangel aber nicht nur an der Trockenheit, also vom Wetter her, sondern der Raubbau an den Ressourcen, lässt die Trinkwasserspeicher immer kleiner werden. Bekanntestes Beispiel ist die Wüstenstadt Las Vegas, wo Wasser zwar rar ist, aber überaus verschwenderisch damit umgegangen wird. Den Spielhöllen und Hotels sei Dank. Am Hooverstaudamm sinken die Wasserstände im Speichersee in weitere Rekordtiefen. Noch nie war der Füllstand so niedrig, seit der Fertigstellung im Jahre 1930. Am 1. April ordnete Gouverneur Jerry Brown an, die Städte und Gemeinden des Bundesstaates müssten 25 Prozent beim Wasserverbrauch sparen. Schon ein Jahr zuvor hatte Brown die Städte aufgefordert, den Wasserverbrauch freiwillig um 20 Prozent zu reduzieren. Doch richtig erfolgreich war er damit nicht. Am 1. April dieses Jahres dann maß die Wasserbehörde den niedrigsten Schneestand oben in der Sierra Nevada seit 60 Jahren. Der Gouverneur musste handeln.

Meiner Einschätzung nach werden teile Kaliforniens und Las Vegas in naher Zukunft schwerwiegende Probleme bekommen, und den Wasserbedarf für die Bevölkerung und die Touristen nicht mehr decken können. Ich bin der Ansicht, in 10 bis 20 Jahren wird es zur Abwanderung aus diesen Regionen kommen und der Bauboom in Las Vegas ist Geschichte.

 

 

 

Aktueller Stand:

http://graphs.water-data.com/lakemead/

 

 

 

(Nachrichten aus aller Welt wird fortgesetzt) 

 

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